Der zweite Teil unseres Workshops in Hermannswerder begann mit einem World-Café. Dazu begleiteten uns drei Experten aus verschiedenen Bereichen rund um Verschwörungserzählungen. Die Klasse wurde in drei Gruppen aufgeteilt und rotierte dann von Experte zu Experte, um sich noch vertiefter mit Verschwörungserzählungen auseinanderzusetzen.
In einem Raum wurde genauer die Rolle der Medien im Zusammenhang mit Verschwörungserzählungen thematisiert. Steffen Göths von der Freien Universität Berlin besprach mit den Schülerinnen und Schülern unter anderem, inwieweit digitale Medien von Verschwörungsgläubigen genutzt werden. Auch die Rolle Fact-Checking-Webseiten wurde behandelt.
Janek Buchheim, der selbst als Berater für Menschen tätig ist, die in ihrem Umfeld mit Verschwörungsglaube konfrontiert sind, besprach mit den Schülerinnen und Schülern in einem weiteren Raum psychischen Faktoren, die oftmals in Zusammenhang mit Verschwörungsglauben stehen. Beispielsweise kann der Wunsch nach Anerkennung und Zugehörigkeit Menschen dazu verleiten in die Welt der Verschwörungserzählungen „abzutauchen“. Zudem diskutierte er mit den Schülerinnen und Schülern einen möglichen Umgang mit Verschwörungsgläubigen.
Des Weiteren war Wolf van Vugt zu Gast und sprach mit den Schülerinnen und Schülern über gruppenbezogene Diskriminierung in Verschwörungserzählungen und verdeutlichte dadurch, warum Verschwörungserzählungen problematisch und gefährlich sind. Insbesondere wurden antisemitischen Verschwörungsmythen besprochen. Bei einer anschließenden kurzen Zusammenfassung und Evaluation des neu Gelernten, machten die Schülerinnen und Schüler ihre Betroffenheit darüber deutlich, wie stark Verschwörungserzählungen Menschen beeinflussen können und was für Auswirkungen diese auf das soziale Umfeld der Menschen oder auch auf Minderheiten und vulnerable Gruppen haben können.